„Vielfalt verstehen – Perspektiven öffnen“: Ein erfolgreicher Fachtag zu AD(H)S in der Schulbegleitung
- Irina Schneider
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Am 17. Mai 2025 hatten wir die Möglichkeit, einen ganztägigen Fachtag für die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe in Heidelberg zu gestalten – mit dem Titel:„Schulbegleiter:innen im Dialog: Vielfalt in AD(H)S verstehen und unterstützen“.
Der Fachtag ist Teil einer jährlich stattfindenden Fortbildungsreihe, die die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe für ihre rund 200 Schulbegleiter:innen organisiert. Pro Jahr werden vier Fachtage zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen angeboten, wobei die Teilnahme an zwei Veranstaltungen für alle verpflichtend ist. Umso mehr freute es uns, dass unser Thema auf großes Interesse stieß – 71 engagierte Fachkräfte aus den Bereichen Schulbegleitung und Kita-Betreuung kamen an diesem Samstag zusammen.
Zielgruppe mit pädagogischer Expertise
Die Teilnehmenden bringen allesamt einen fachpädagogischen Hintergrund mit – darunter Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen, Lehrer:innen, Heilpädagog:innen und Heilerziehungspfleger:innen. Das spürte man sofort: Die Diskussionen waren lebendig, die Fragen präzise und das Engagement groß.
Fachwissen trifft Praxisnähe
Unser Ziel war es, AD(H)S als Form der Neurodiversität begreifbar zu machen und gleichzeitig konkrete Handlungsansätze für den Alltag als Schulbegleitung aufzuzeigen. Nach einem fundierten Einstieg in die Grundlagen von AD(H)S – von der Neurobiologie bis zur Medikation – ging es in die Tiefe:
Welche Herausforderungen erleben Kinder und Jugendliche mit AD(H)S im Schulalltag?
Wie äußern sich Schwierigkeiten bei den exekutiven Funktionen?
Wie können Schulbegleiter:innen dabei gezielt unterstützen?
Die Veranstaltung war methodisch abwechslungsreich gestaltet – mit einem Wechsel aus Inputphasen, Reflexionseinheitenund zwei interaktiven Gruppenarbeiten.
Themeninseln in der ersten Gruppenphase
In der ersten Gruppenarbeit wählten die Teilnehmenden zwei von vier Themeninseln, die sie in Kleingruppen vertiefen konnten:
Struktur und Tagesablauf bei AD(H)S
Umgang mit Impulsivität und Reizüberflutung
Konzentrationsförderung und Lernbegleitung
Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften
Anhand von Leitfragen, Impulstexten und Reflexionsaufträgen entstanden intensive Gespräche – und viele praxisnahe Ideen wurden auf Moderationskarten festgehalten.
Fallarbeit rund um Exekutive Funktionen bei AD(H)S
Die zweite Gruppenphase widmete sich der Fallarbeit anhand typischer AD(H)S-Herausforderungen im Schulalltag. Die Teilnehmenden wählten aus 15 konkreten Fallbeispielen – jeweils bestimmten exekutiven Funktion zugeordnet, wie etwa:
Inhibition: z. B. Umgang mit Impulsivität oder Frustrationstoleranz
Arbeitsgedächtnis: z. B. Aufgaben strukturieren, vorausschauend handeln
Kognitive Flexibilität: z. B. Perspektiven wechseln, neue Anforderungen bewältigen
Die Gruppen bearbeiteten zwei Leitfragen:
Warum stellt diese Situation für Schüler:innen mit AD(H)S eine besondere Herausforderung dar?
Wie können Schulbegleiter:innen konkret unterstützen?
Auch hier beeindruckte uns das hohe Maß an Engagement, Reflexion und der Blick für das Wesentliche.
Stimmen aus dem Teilnehmerkreis
Dass der Tag nicht nur arbeitsintensiv, sondern auch bereichernd war, zeigten die vielen positiven Rückmeldungen – einige davon möchten wir gern teilen:
„Die Veranstaltung am Samstag war wunderbar. Ich hoffe, ich behalte einiges von diesen vielfältigen Informationen.“
„Ihr Vortrag war für mich einfach nur sehr gut, vielen Dank dafür.“
„Der Fachtag war übrigens einer der besten, den ich bis jetzt gehabt habe.“
Unser Fazit
Für uns als Trainerteam war es eine rundum gelungene Veranstaltung: fachlich dicht, praxisnah und mit offenem Dialog auf Augenhöhe.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Gellio und dem gesamten Team der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe für die hervorragende Zusammenarbeit und das Vertrauen!