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"Hirschhausen und ADHS" - Dokumentation auf ARD


Hirschhausen und ADHS - Dokumentation auf ARD

Liebe Leserinnen und Leser,


ich möchte heute ein Thema ansprechen, das mir sehr am Herzen liegt: AD(H)S/ADS. Ich habe die Dokumentation von Eckart von Hirschhausen zu ADHS schon vor der offiziellen Ausstrahlung in der ARD-Mediathek gesehen und war begeistert. Als jemand, der selbst mit AD(H)S/ADS lebt und andere auf ihrem Weg begleitet, fand ich den Beitrag ermutigend und positiv.

Eckart von Hirschhausen

Eckart von Hirschhausen hat sich bereits 2012 offen zu seiner AD(H)S bekannt. Er betrachtet seine AD(H)S nicht als Hindernis, sondern als Katalysator für seine Kreativität und seinen beruflichen Erfolg. In seinem „Bekennerbrief“ von damals spricht er davon, wie seine "sprunghafte Aufmerksamkeit" ihm geholfen hat, ein erfolgreicher Komiker zu werden. Ich teile voll und ganz diese Sichtweise. AD(H)S/ADS ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.


Die positive Seite der ADS/AD(H)S

Wie Hirschhausen betont, kann die assoziative und divergente Denkweise, die oft mit ADS/AD(H)S einhergeht, eine wertvolle Ressource sein. Ich selbst habe diese Erfahrung gemacht und nutze meine AD(H)S als Stärke in meiner Arbeit als Trainerin und Coach für ADS/ADH)S. Es ist wichtig, dass wir AD(H)S/ADS nicht nur als Störung, sondern auch als Form der Neurodiversität betrachten.


Meine eigene Reise

Ich habe meine Diagnose erst vor fünf Jahren erhalten und war, ähnlich wie Samira El Ouassil in der Dokumentation "Hirschhausen und ADHS", dankbar, endlich zu verstehen, warum ich mich immer schon anders gefühlt habe. Seitdem habe ich mir viel Wissen angeeignet und unterstütze heute Eltern von AD(H)S/ADS-Kindern, die Kinder selbst und Erwachsene mit AD(H)S/ADS. Ich möchte, dass sie ihre jeweilige AD(H)S/ADS-Ausprägung verstehen und diese als etwas Positives für sich und unsere Gesellschaft sehen. Meine Tochter, selbst ADS, hat sich inzwischen entschieden, ein "ADS-freundliches Leben" zu führen und damit meint sie, Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie mit ihrer ADS zurechtkommt und damit zugleich ihre besonderen ADS-Potenziale ausschöpfen kann.


Gemeinsam für mehr Aufklärung dank Dokumentation "Hirschhausen und ADHS"

Ich bin seit vielen Jahren ein Fan von Eckart von Hirschhausen und seiner Arbeit. Seine Dokumentation "Hirschhausen und ADHS" ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Aufklärung rund um AD(H)S/ADS. Immerhin wurde die Dokumentation zur Hauptsendezeit auf ARD ausgestrahlt. Der Beitrag bietet eine ausgewogene Mischung aus wissenschaftlichen Fakten, persönlichen Geschichten und praktischen Tipps für den Umgang mit AD(H)S.

Menschen mit ADS, d.h. der Aufmerksamkeitsstörung vom überwiegend unaufmerksamen Typ, kamen in der Dokumentation meiner Meinung nach allerdings zu kurz. Ein häufiges Phänomen, da Menschen mit ADS wegen der fehlenden hyperaktiven Komponente, lange unerkannt bleiben. Es betrifft hier überwiegend Mädchen und junge Frauen.

Auch die derzeit besorgniserregende Situation langer Wartezeiten für Diagnostik und kognitive Verhaltenstherapie kommt im Beitrag zu kurz. Das ist ein Punkt, den ich in meiner täglichen Arbeit immer wieder erlebe.

Im Vorfeld haben mich Verwandte und Freunde auf die Dokumentation angesprochen. Nun teile ich diesen Beitrag mit Freude und hoffe, dass er vielen, vor allem AD(H)S-kritischen Menschen die Augen öffnet und unsere Gesellschaft dafür sensibilisiert, Versorgungslücken zu schließen.


Ich danke Eckart von Hirschhausen für seinen wertvollen Beitrag und freue mich auf weitere spannende Diskussionen zum Thema AD(H)S/ADS.


Bis zum nächsten Mal!


Eure Irina



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