Liebe Leserinnen und Leser,
diesen kurzen Beitrag habe ich auf LinkedIn veröffentlicht:
AD(H)S im Erwachsenenalter ist eine Reise voller Herausforderungen und unentdeckter Potenziale. Als AD(H)S-Trainerin und Coach erlebe ich täglich, wie AD(H)S-Erwachsene, besonders im beruflichen Kontext, nach Wegen suchen, ihre Hürden zu überwinden, ohne dass ihnen ihre einzigartigen Fähigkeiten überhaupt bewusst sind. Viele meiner Coachees, die ihre Diagnose erst im Erwachsenenalter erhalten haben, stehen vor vielfältigen Herausforderungen, von der Strukturierung des Alltags bis hin zur effizienten Bewältigung beruflicher Aufgaben.
Ein Beispiel ist ein Anwalt, der trotz seiner beeindruckenden Erfolge in Gerichtssälen mit alltäglichen Routineaufgaben kämpft. Oder eine Unternehmerin, die trotz Schulabbruchs nach ihrer quasi Selbstbeschulung und Studium erfolgreich mehrere Unternehmen gründete, aber bei langfristigen Projekten an ihre Grenzen stößt. Ein Lehrer wiederum findet es schwierig, den Überblick über tägliche Verpflichtungen zu behalten und schiebt Aufgaben wie die Beantwortung von Elternanfragen auf.
Diese Beispiele zeigen, dass AD(H)S nicht nur Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch mit außergewöhnlichen Stärken verbunden sein kann. Mein Ziel im Coaching ist es, diese Stärken zu erkennen, zu fördern und gemeinsam an der Gestaltung einer AD(H)S-freundlichen Arbeitsumgebung zu arbeiten. Dazu gehören im Unterschied zu einem „üblichen“ Coaching auch individuell angepasste Erinnerungen und Unterstützungen zwischen den Sitzungen, um neue Gewohnheiten zu etablieren und den Fokus zu bewahren.
Es freut mich besonders, dass auch neurotypische Führungskräfte zunehmend erkennen, welchen Wert die Unterstützung von AD(H)S-Mitarbeitern für ihr Team und ihr Unternehmen haben kann. Die Fähigkeit, AD(H)S als eine besondere Persönlichkeitsausprägung zu sehen und zu nutzen, kann für alle Beteiligten von Vorteil sein.
Bis zum nächsten Mal!